SABINE ROSENBERGER
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LUFTSCHLÖSSER

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11.09 – 17.10.2009


Die Welt mit ihrer visionären Perfektionierung von Technik und Waffen wird bei Sabine Rosenberger (1973) aus ihren Fugen gerissen und entfremdet. Materielle Repräsentanten der Macht und Stärke werden zu Vertretern von endlicher Fragilität und festlicher Leichtigkeit. Sabine Rosenberger reizt die vollkommene Form einer zerstörerischen Materialität, sie bringt die ursprüngliche Ordnung aus dem Gleichgewicht, indem sie ihre Urbestimmung über eine ornamentale Ästhetik subversiert und dem Objekt an sich Zweck und Sinn raubt. In majestätischer Würde präsentieren sich die feierlich geschmückten Kampfflieger, stolz wie eine prachtvolle Königin, von der man seinen Blick nicht abwenden möchte, scheinen sie in ihrer neuen Ordnung die positive Erhabenheit regelrecht zur Schau stellen zu wollen. Vergessen ist ihr ehemaliges Reich der Geheimnisse und Undurchsichtigkeiten. War die hoch entwickelte Stealth-Technologie zuvor noch ein Mittel des unentdeckbaren Angriffs, fast unbesiegbar und am Radar nicht wahrzunehmen, präsentieren sich nun die zweckentfremdeten anmutigen Kampfflieger als neuartige Objekte voll ästhetischem Stolz und dem stillen Begehren, der Welt vorgeführt werden zu wollen. In ihren Skulpturen aus Glas wird selbige Thematik der verdrehten Ordnung wieder aufgegriffen. Technische Formen, Raketen und Düsenflieger aus „unsichtbaren“ und zerbrechlichen Glas runden die absurde Subversion ursprünglicher Funktionalitäten in Sabine Rosenbergers Werk ab und werden gleichsam zu Bewohnern des ästhetischen Reichs ihrer Luftschlösser.


In Sabine Rosenberger’s (1973) work, the world with its visionary ideals of perfect technology and weaponry is out of joint and alienating. Material representatives of power and force are rendered into agents of infinite fragility and solemn facileness. It is the perfect form of destructive materiality that appeals to Sabine Rosenberger, the original purpose is destabilised by the use of ornamental aesthetics, and by dispossession of the objects’ intention and signification. The decorated fighter jet presents itself in majestic grandeur, as proud as a queen, of whom it is impossible to avert one’s eyes; literally, it appears to flaunt the positive dignity of its new order. Forgotten is the former realm of secrets and opacities. The highly-developed Stealth-technology, once being a means of attack, impossible to detect, nearly invincible and indiscernible on the radar; now, the jet presents itself diverted from its intended use, as a novel object full of aesthetic pride, and reticent desire to be demonstrated to the world. Her preoccupation with distorted order can also be found in her glass sculptures. In Rosenberger’s work, technical forms, missiles, and high-tech jets made out of “invisible” and fragile glass complete the subversion of its original functionalities; simultaneously they become dwellers of the aesthetic realm of her castles in the air.

Sabine Rosenberger ( → Artist Website)
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